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Unser Kindergarten war vor vielen Jahren eine Volksschule. In welchem Jahr die Volksschule erbaut wurde, ist leider nicht bekannt. Aus einem Stiftungsbrief vom 28. November 1755 und 3. Dezember 1765 von Maria Theresia, Herzogin von Savoyen und Piemont, geht hervor, dass der Platz neben der Schule als Eremitenhaus gewidmet wurde.

 

Der Zustand dürfte allerdings nicht der beste gewesen sein.Bereits 1788 wurde die Pfarre Sieghartskirchen aufgefordert für den geplanten Schulbau Materialien zur Verfügung zu stellen. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts dürfte eine Vergrößerung um ein Schulzimmer erfolgt sein.

 

Zur dankbaren Erinnerung an die Stifterin wurden die Kinder u. a. verpflichtet, jeden Mittwoch nach der Schule unter Vorbetung des Schulmeisters in der Kirche einen Rosenkranz, die Lauretanische Litanei und das Regina zu beten.

 

Durch das Reichsvolksschulgesetz vom 14. Mai 1869 wurden die Schulstiftungen in die Verwaltung der Ortsschulräte übertragen. In Judenau erfolgte das im Jahre 1871. Das Schulgebäude selbst ging grundbürgerlich erst 1877 vom Eigentum des Fürsten Liechtenstein in das Eigentum der Gemeinde über, worin es sich bis zum heutigen Tage befindet.

 

1890 entschloss die Gemeinde die Errichtung einer neuen Volksschule, da das bestehende Schulgebäude infolge seines hohen Alters nicht mehr den gestiegenen Anforderungen entsprach. Mit der Bautätigkeit wurde am 1. Juli 1890 begonnen. Bereits am 22. September desselben Jahres fand die Kallaudierung statt. Die feierliche Einweihung wurde am 12. Oktober 1890 vorgenommen.

 

Auf Grund der sanitären Übelstände in der Wohnung des Schulleiters wurde erneut die Schule umgebaut und am 16. August 1905 wieder in Betrieb genommen.

 

Zu dieser Zeit besuchten 65 (!) Knaben die Schule. Die Zahl verringerte sich jedoch rapide. 1924/25 wurden nur noch 20 (!) Schüler für alle 8 Schulstufen registriert. Mit dem Ende des Schuljahres 1937/38 endete in Judenau die bisher einzige einklassige Knabenvolksschule im Bezirk Tulln.

 

Ab dem neuen Schuljahr stand die Volksschule unter einer gemeinsamen Führung, da das NS Regime das Kloster der Schulschwestern auflöste. Da aufgrund der Zusammenlegung das bisherige Volksschulgebäude zu klein geworden war, übersiedelten die Klassen in das Schloss.

 

Erst mit Beginn des Schuljahres 1946/47 konnte im eigentlichen Schulhaus Schlossplatz Nr. 3 wieder ein Klassenzimmer eingerichtet werden.

 

Nach emotionsgeladenen Debatten einigte sich der Gemeinderat der Marktgemeinde Judenau – Baumgarten auf den Bau einer neuen Schule in Baumgarten.

 

Nach den Weihnachtsferien des Schuljahres 1975/76 bezogen die Schüler und die Lehrer aus den Schulen Freundorf und Judenau, unter der Leitung von Dir. F. Schmid, das neue Schulhaus in Baumgarten. Seit 1. Jänner 1976 diente das Gebäude nicht mehr als Volksschule. Ein Teil wurde als Wohnung vermietet und ein anderer Teil als Gemeindekanzlei genützt.


2008 wurde die ehemalige Volksschule zu unserem Kindergarten umgebaut und am 1. September 2008, unter der Leitung von Frau Oswald, eröffnet. (Informationen wurden aus der Chronik von Judenau und Zöfing von Gerald Pätzold entnommen.)